Wie … nur einfacher Soldat?

1968: Kaum war die Gesellenprüfung geschafft, tauchen dunkel Wolken am Horizont auf: nach bestandener Musterung kam die Einladung zum Eignungstest, also war eine Einberufung nicht weit. Ok, wenn die mir schon 1,5 Jahre stehlen wollen, dann wenigstens richtig. Ich war besessen von der Idee der perfekte Mann f&xFC;r den Einsatz bei der Spionageabwehr a la James Bond 007 zu werden –&xA0; ich trug damals schon gern Jacket und Sonnenbrille.

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Geheim-Plan!

Und weil man so etwas Geheimes ja nicht vor versammelter Mannschaft besprechen konnte, bestand ich auf ein Vier-Augen-Gespräch mit dem Chef der Behörde. Es wurde ein Acht-Augen-Gespr&xE4;ch … immerhin. Ich war voll &xFC;berzeugt, dass die auf mich nur gewartet haben. Haben sie nicht. Ich k&xF6;nne mich ja nach der Grundausbildung ganz offiziell bewerben …! Marcellino – nein, nein, nein! Wenn die nicht wollen, wie ich will … dann will ich schon mal gar nicht so, wie die wollen! Aber verweigern war auch keine L&xF6;sung. In meinem Geheimdienst-Gehirn wuchs der Plan zur heimlichen „Republik-Flucht“ mit Zukunftschancen – nach West-Berlin. West-Berlin war damals Bundeswehr freie Zone der Drei-Siegerm&xE4;chte. Menschen mit Berliner Ausweis waren Wehrdienst befreit. Hey!

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Goldener Westen im Osten

Mein &xE4;lterer Bruder Cornelius lebte damals schon in West-Berlin Kreuzberg und kam zu Besuch. So was kann man ja nicht am Telefon bereden, wer weiß wer da mith&xF6;rt. Der Geheimdienst reife Plan war: er besorgt mir eine Wohnung und organisiert einen Transporter. Ich gehe Freitag um zehn vor zwei (14:00 war Feierabend) zum Einwohnermeldeamt und melde mich ab nach Kassel, wegen einer neuen Arbeit. Der Transporter kommt Freitagabend, Samstag fahren wir Richtung Osten nach West-Berlin und laden das Wenige aus. Montag fr&xFC;h bin ich um 08:00 Uhr beim Einwohnermeldeamt mit Passfotos und beantrage einen Berliner Ausweis. Den bekomme ich ich schon am Montagnachmittag mit dem Hinweis, dass ich jetzt Anspruch auf ein zinsfreies Einrichtungsdarlehn des Senats in H&xF6;he von 3.000 Mark habe. Wie furchtbar! Die Berliner Bank Filiale ist direkt gegen&xFC;ber. Und schon drei Tage sp&xE4;ter habe ich 3.000 Mark auf meinem frischen Berliner Bank Konto. Ahnst Du jetzt wie ich mich gef&xFC;hlt habe &x2026;? Tsch&xFC;ss dunkle Wolken, Bundeswehr lange Nase und auch noch &x201E;steinreich&x201C; &x2026;!&xA0; Es ist Sommer in West-Berlin &x2026; 🙂

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Was hast Du mit Bundeswehr & Co gemacht ? &x2026;&xA0; Her mit Deinem Feedback!

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Kohle auf dem Konto aber die Berliner Bude ist ein Bombentrichter &x2026; weiter n&xE4;chste Woche hier!

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